Eurasier
Euroasier Barras, Photo Sascha Kohler, SchweizKURZER GESCHICHTLICHER ÜBERBLICK: 1960 entstand durch Kreuzung von Chow-Chow und Wolfspitz eine Hunderasse, die zunächst «Wolf-Chow» genannt wurde und nach Einkreuzung des Samojeden 1973 in «Eurasier» umbenannt und auch von der FCI anerkannt wurde.
ALLGEMEINES ERSCHEINUNGSBILD: Harmonisch aufgebauter, mittelgrosser, spitzartiger Hund mit Stehohren in verschiedenen Farbschlägen; mit einer Haarlänge, welche die Proportionen des Körpers noch erkennen lässt; mittelschwerer Knochenbau.
PROPORTIONEN: Die Rumpflänge beträgt etwas mehr als die Widerristhöhe. Das Verhältnis zwischen Länge des Fanges und Länge des Hirnschädels ist annähernd gleich.
VERHALTEN UND CHARAKTER: Selbstbewusst, ruhig, ausgeglichen mit hoher Reizschwelle, wach- und aufmerksam ohne lautfreudig zu sein; mit stark ausgeprägter Bindung an seine Familie; Fremden gegenüber zurückhaltend, ohne aggressiv zu sein; ohne Jagdtrieb.
Zur vollen Ausbildung dieser Merkmale braucht der Eurasier ständigen, engen häuslichen Kontakt zu seiner Familie und eine verständnisvolle, jedoch konsequente Erziehung.
KOPF
Allgemeines: Harmonischer, nicht zu breiter Schädel, Kopfform von oben und von der Seite gesehen keilförmig, Nasenrücken und Hirnschädel parallel.
HIRNSCHÄDEL
Form: Flache Stirnpartie mit gut erkennbarer Stirnfurche; ausgeprägter Hinterhauptstachel.
Stop: Wenig ausgeprägt.
GESICHTSSCHÄDEL
Nase: Mittelgross, Nasenschwamm schwarz pigmentiert.
Fang: Weder zu grob noch zu spitz; sich nach vorn bis zum Nasenschwamm verjüngend; gerader Nasenrücken und Unterkieferäste.
Lefzen: Lippenränder straff und schwarz pigmentiert.
Kiefer: Kräftig; breiter Unterkieferbogen.
Backen: Wenig betont.
Zähne: Kräftiges, vollständiges Gebiss (42 Zähne gemäss der Zahnformel); Zahnschluss entweder Schere oder Zange; obere Schneidezähne greifen entweder eng über untere Schneidezähne oder aufeinander; Prämolaren und Molaren in einer Linie ohne Lücken; alle Zähne senkrecht im Kiefer stehend.
Augen: Dunkel, mittelgross, nicht zu tiefliegend oder hervorquellend; leicht schräg gestellte Lidspalten; Lidränder schwarz pigmentiert und straff anliegend.
Ohren: Ca. eine Ohrbasisbreite voneinander angesetzt; mittelgross und dreieckig; Spitzen leicht abgerundet, stehend. Ohrenspitzen und Mittelpunkt des Stirnabsatzes bilden ein nahezu gleichseitiges Dreieck.
HALS: Von mittlerer Länge, in Harmonie zum Gesamtbild, gut bemuskelt; straff anliegende Kehlhaut. Fliessender Übergang zum Körper.
KÖRPER
Allgemeines: Kräftiger, nicht zu kurzer Rumpf.
Widerrist: Betont.
Rücken: Fest und gerade; sehr gut bemuskelt.
Lende: Von gute Länge und Breite, sehr gut bemuskelt.
Kruppe: Gerade, breit und kräftig.
Rute: Mit geradem Ansatz, rund und fest, von guter Dicke, sich dem Ende zu verjüngend; buschig behaart, aufliegend nach vorn über den Rücken oder leicht seitwärts gebogen oder gerollt getragen; hängend bis zum Sprunggelenk reichend.
Brust: Bis zu den Ellenbogen reichend; mit ovaler Rippenwölbung; gut entwickelte Vorbrust, ohne jedoch betont zu sein; langes, weit nach hinten reichendes Brustbein.
Bauchlinie: Leicht aufgezogen.
GLIEDMASSEN – VORDERHAND
Allgemeines: Von vorne gesehen gerade und parallel gestellt; von der Seite betrachtet mässig gewinkelt; Ober- und Unterarm fast von gleicher Länge.
Schultern: Gut bemuskelt, Schulterblatt etwas schräg liegend.
Oberarm: Mittellang und gut bemuskelt.
Ellbogen: Am Brustkorb anliegend.
Unterarm: Mittellang; gut bemuskelt.
Vorderfuss Wurzelgelenk: Kräftig.
Vordermittelfuss: Mittellang; von vorne gesehen völlig gerade; von der Seite gesehen leicht nach vorne gerichtet.
Vorderpfoten: Oval, geschlossen, mässig aufgewölbt; kräftige, dunkel pigmentierte Zehennägel; feste, gut gepolsterte, schwarz pigmentierte Ballen. Dichte Behaarung zwischen den Ballen.
GLIEDMASSEN – HINTERHAND
Allgemeines: Von hinten gesehen gerade und parallel gestellt, von der Seite betrachtet mässig gewinkelt. Ober- und Unterschenkel fast von gleicher Länge.
Becken: Leicht schräg gelagert.
Oberschenkel: Mittellang und stark bemuskelt.
Kniegelenk: Stabil, nicht zu stark geöffnet.
Unterschenkel: Mittellang, gut bemuskelt.
Sprunggelenk: Nicht zu tief angesetzt, stabil, weder einwärts noch auswärts gerichtet.
Hintermittelfuss: Gut lang und breit; von der Seite betrachtet senkrecht gestellt.
Hinterpfoten: Oval, geschlossen, mässig aufgewölbt; kräftige, dunkel pigmentierte Zehennägel; feste, gut gepolsterte, schwarz pigmentierte Ballen. Dichte Behaarung zwischen den Ballen.
GANGWERK: Raumgreifend, mit viel Schub und gutem Vortritt.
HAUT: Straff; pigmentiert.
HAARKLEID
Beschaffenheit: Am ganzen Körper dichte Unterwolle und mittellanges lose anliegendes Grannenhaar; Fang, Gesicht, Ohren und Vorderseite der Läufe kurzhaarig; Rute, Rückseite der Vorderläufe (Fahnen) und Hinterläufe (Hosen) mit langen Haaren besetzt.
Behaarung am Hals nur mässig länger als am Körper, keine Mähne bildend.
Farbe: Alle Farben und Farbkombinationen sind zugelassen, ausgenommen reinweiss, weissgescheckt und leberfarbig.
Euroasier Barras, Photo von Sascha Kohler, SchweizGRÖSSEN UND GEWICHTE
Widerristhöhen:
Rüden: 52-60 cm
Hündinnen: 48-56 cm
Gewichte: Rüden: 23-32 kg, Hündinnen: 18-26 kg
Massgebend ist die Ausgewogenheit der Proportionen, doch sind die anzustrebenden Idealwerte die mittleren Grössen- und Gewichtsangaben:
Ideale Widerristhöhe:
Rüden: 56 cm
Hündinnen: 52 cm
Ideales Gewicht:
Rüden: 26 kg
Hündinnen: 22 kg
FEHLER: Jede Abweichung von den vorgenannten Punkten sollte als Fehler angesehen werden und dessen Bewertung im genauen Verhältnis zum Grad der Abweichung stehen.
AUSSCHLIESSENDE FEHLER: Ängstlichkeit, Scheuheit, übersteigertes Misstrauen; Aggressivität; Kippohren, Hängeohren; Distichiasis (Wimpern in doppelter Reihe angelegt); Ektropium, Entropium, zu tief liegende Augen, zu kleine Augen; Fehlen eines Schneide- oder Fangzahns, auch mehrerer; Fehlen eines oder mehrerer Prämolaren 3 oder 4 sowie eines oder mehrerer Molaren 1 oder 2; Gebissanomalien; Knickrute; starke Pigmentverluste; mangelndes Geschlechtsgepräge.
ANMERKUNG: Rüden sollen zwei offensichtlich normal entwickelte Hoden aufweisen, die sich vollständig im Skrotum befinden.