Deutsche Dogge
Ursprungsland
Deutschland
Erscheinungsbild
Die Deutsche Dogge (Rüden min. 80 cm, Hündinnen min. 72 cm) vereinigt in ihrer edlen Gesamterscheinung bei einem grossen, kräftigen und wohlgefügten Körperbau Stolz, Kraft und Eleganz.Deutsche Dogge auch Great Danes genannt … Durch Substanz, gepaart mit Adel, Harmonie der Erscheinung, einer wohlproportionierten Linienführung sowie ihrem besonders ausdrucksvollen Kopf wirkt sie auf den Betrachter wie eine edle Statue. Sie ist der Apoll unter den Hunderassen.
Wesen
In der Regel sehr gutmütig, liebevoll und anhänglich gegenüber Personen der Familie, auch gegenüber den Kindern. Gegenüber fremden Personen etwas verschlossen, reserviert und manchmal auch etwas misstrauisch. Diese gutartigen Riesen scheinen sich ihrer Grösse und Kraft gar oftmals nicht bewusst zu sein und wirken manchmal sogar etwas tolpatschig (Ausnahmen sind selten aber besonders gefährlich).
Ursprung
Als Vorläufer der heutigen Deutschen Dogge werden der alte Bullenbeisser sowie die Hatz- und Saurüden genannt, die ein Mittelding zwischen dem starken Mastiff englischer Prägung und einem schnellen, wendigen Windhund waren. Unter Dogge verstand man zunächst einen grossen, starken Hund, der keiner bestimmten Rasse angehören musste. Später bezeichneten Namen wie Ulmer Dogge, Englische Dogge, Dänische Dogge, Hatzrüde, Saupacker und Grosse Dogge verschiedene Typen dieser Hunde nach Farbe und Grösse.
Trotz seiner deutschen Herkunft sollen die gelben Varianten der deutschen Dogge ins Angelsächsische Ausland zurückführen und die deutsche Dogge wird heute noch «Great Danes» genannt. Schon der französische Naturforscher Buffon (1707-1788) vertrat die Ansicht, die Windhunde in Dänemark seien des rauhen Klimas wegen immer schwerer und massiger und so zu dänischen Doggen geworden. Bereits im Jahre 1876 wurden an einer Hamburger Hundeausstellung 24 Dänische und 45 Ulmer Doggen ausgestellt. Dies beiden Rassen waren aber kaum voneinander zu unterscheiden, so dass dazumal die Herren Lang und Wardenberg vorschlugen, die Doggen in einer einzigen Klasse zu richten, womit der Begriff deutsche Dogge erstmals festgelegt wurde. Aufschwung verlieh dieser Hunderasse auch die Tatsache, dass Bismarck eine deutsche Dogge mit Namen «Tyras» besass. Die Dogge «Tyras» war es, die dem russischen Ministerpräsidenten A. Gortschakow in einer Audienz beim deutschen Reichskanzler den Hosenboden aufriss, so dass sich der Russe vorzugsweise rückwärts empfehlen musste. Es war im Jahre 1980, wo anlässlich einer Hundeausstellung in Berlin erstmals der Doggen-Standard vorgestellt wurde, welcher sich noch ganz wesentlich vom heutigen Standard unterscheidet. Laut dem «Deutschen Doggen-Club» (1988 gegründet) soll dies bereits im Jahre 1978 geschehen sein. Im Jahre 1897 gab der Deutsche Doggen-Club das erste Zuchtbuch heraus.
Standard
Wichtige Maasverhältnisse: Das Gebäude erscheint nahezu quadratisch; dies gilt besonders für Rüden. Die Rumpflänge (Brustbeinspitze bis Sitzbeinhöcker) soll die Widerristhöhe bei Rüden um nicht mehr als 5% und bei Hündinnen um nicht mehr als 10% überschreiten. Die Widerristhöhe beträgt bei Rüden mindestens 80 cm und bei Hündinnen mindestens 72 cm.
Wesen: Freundlich, liebevoll und anhänglich gegenüber ihren Besitzern, besonders gegenüber den Kindern; zurückhaltend gegenüber Fremden. Gefordert wird ein selbstsicherer, unerschrockener, leichtführiger, gelehriger Begleit- und Familienhund mit einer hohen Reizschwelle, ohne Aggressivverhalten.
Kopf: In Harmonie zur Gesamterscheinung, langgestreckt, schmal, markant, ausdrucksvoll, fein gemeisselt (besonders die Partie unter den Augen); die Augenbrauenbögen gut entwickelt, ohne jedoch hervorzutreten. Der Abstand von der Nasenspitze zum deutlich betonten Stop und vom Stop zum schwach ausgeprägten Hinterhauptbein soll möglichst gleich sein. Die oberen Linien von Fang und Schädel sollen parallel verlaufen. Von vorne gesehen muss der Kopf schmal erscheinen, wobei der Nasenrücken möglichst breit und die Backenmuskeln nur leicht angedeutet sein sollen, keinesfalls stark hervortretend.
Nase: Gut ausgebildet, mehr breit als rund und mit grossen Öffnungen. Sie muss schwarz sein, mit Ausnahme bei schwarzweiss gefleckten Doggen. Bei diesen ist eine schwarze Nase erwünscht und eine schwarz gefleckte oder fleischfarbene zu tolerieren.
Fang: Soll tief und möglichst rechteckig sein. Gut erkennbare Lefzenwinkel. Dunkel pigmentierte Lefzen. Bei schwarzweiss gefleckten Doggen sind unvollständig pigmentierte oder fleischfarbene Lefzen zu tolerieren.
Kiefer / Gebiss / Zähne: Gut ausgebildete, breite Kiefer. Kräftiges, gesundes und vollständiges Scherengebiss (42 Zähne gemäss der Zahnformel).
Augen: Mittelgross, rund, möglichst dunkel, mit lebhaftem, klugem Ausdruck. Bei blauen Doggen sind etwas hellere Augen zulässig. Bei scharz-weiss gefleckten Doggen sind helle oder Augen von unterschiedlicher Farbe zu tolerieren. Die Lider sollen sehr gut anliegen.
Ohren: Von Natur aus hängend, hoch angesetzt, von mittlerer Grösse, vordere Ränder an den Backen anliegend.
Hals: Lang, trocken, muskulös. Gut ausgebildeter Ansatz, sich zum Kopf hin leicht verjüngend mit geschwungener Nackenlinie. Aufgerichtet getragen, dabei etwas schräg nach vorne geneigt.
Körper / Widerrist: Der höchste Punkt des kräftigen Körpers. Er wird gebildet durch die Schulterblattkämme, welche die Dornfortsätze überragen.
Rücken: Kurz und straff, in annähernd gerader Linie geringfügig nach hinten abfallend. Lenden leicht gewölbt, breit, kräftig bemuskelt.
Kruppe: Breit, stark bemuskelt, vom Kreuzbein zum Rutenansatz hin leicht abfallend und unmerklich mit dem Rutenansatz verlaufend.
Rute: Bis zum Sprunggelenk reichend. Hoch und breit angesetzt, sich zum Ende hin gleichmässig verjüngend. In der Ruhe mit natürlichem Schwung herabhängend, in der Erregung oder im Lauf leicht säbelartig getragen, doch nicht wesentlich oberhalb der Rückenlinie. Bürstenrute nicht erwünscht.
Brustkorb: Bis zu den Ellenbogengelenken reichend. Gut gewölbte, weit zurückreichende Rippen. Brust von guter Breite, mit ausgeprägter Vorbrust.
Untere Linie: Bauch nach hinten gut aufgezogen, mit der Unterseite des Brustkorbes eine schön geschwungene Linie bildend.
Vorhand / Schultern: Kräftig bemuskelt. Das Schulterblatt lang und schräg liegend, bildet mit dem Oberarm einen Winkel von etwa 100 bis 110 Grad.
Oberarm: Kräftig und muskulös, gut anliegend, sollte etwas länger als das Schulterblatt sein.
Ellenbogen: Weder aus- noch einwärts drehend.
Unterarm: Kräftig, muskulös, von vorne und von der Seite gesehen völlig gerade.
Vorderfusswurzelgelenk: Kräftig, stabil, sich nur unwesentlich von der Struktur des Unterarms abhebend.
Vordermittelfuss: Kräftig, von vorne gesehen gerade, von der Seite gesehen nur gering nach vorne gerichtet.
Vorderpfoten: Rundlich, hoch gewölbt und gut geschlossen (Katzenpfoten). Nägel kurz, stark, möglichst dunkel.
Hinterhand: Das gesamte Knochengerüst ist von starken Muskeln bedeckt, welche die Kruppe, die Hüfte und die Oberschenkel breit und abgerundet erscheinen lassen. Die kräftigen, gut gewinkelten Hinterläufe stehen, von hinten gesehen, parallel zu den Vorderläufen.
Oberschenkel: Lang, breit, sehr muskulös.
Knie: Kräftig, nahezu lotrecht unter dem Hüftgelenk stehend.
Unterschenkel: Lang, von etwa gleicher Länge wie der Oberschenkel, gut bemuskelt.
Sprunggelenk: Kräftig, stabil, weder nach innen noch nach aussen gerichtet.
Hintermittelfuss: Kurz, kräftig, nahezu senkrecht zum Boden stehend.
Hinterpfoten: Rundlich, hoch gewölbt und gut geschlossen (Katzenpfoten). Nägel kurz, stark, möglichst dunkel.
Gangwerk: Harmonisch, geschmeidig, raumgreifend, leicht federnd, wobei sich die Läufe, von vorne und von hinten gesehen, parallel bewegen müssen.
Haut: Straff anliegend, bei Einfarbigen gut pigmentiert. Bei schwarz-weiss gefleckten Doggen entspricht die Pigmentverteilung überwiegend der Fleckung.
Haarkleid – Beschaffenheit: Sehr kurz und dicht, glatt anliegend, glänzend.
Farben: Die Deutsche Dogge wird in drei selbständigen Varietäten gezüchtet : Gelb und Gestromt, Gefleckt und Schwarz, Blau.
Gelb: Hellgoldgelb bis zum statten Goldgelb, schwarze Maske erwünscht. Nicht erwünscht sind kleine weisse Abzeichen an Brust und Zehen.
Gestromt: Grundfarbe Hellgoldgelb bis zum satten Goldgelb, mit schwarzen, möglichst gleichmässigen und klar gezeichneten, in Richtung der Rippen verlaufenden Streifen; schwarze Maske erwünscht. Nicht erwünscht sind kleine weisse Abzeichen an Brust und Zehen.
Schwarz-Weiss gefleckt (Sog. Tigerdoggen): Grundfarbe rein weiss, möglichst ohne jede Stichelung, mit über den ganzen Körper gut verteilten, ungleichförmigen, zerrissenen, lackschwarzenen Flecken. Nicht erwünscht sind graue oder bräunliche Fleckenanteile.
Schwarz: Lackschwarz, weisse Abzeichen sind zugelassen; hierzu zählen auch die Manteltiger, bei denen das Schwarz mantelartig den Körper bedeckt und Fang, Hals, Brust, Bauch, Läufe und Rutenspitze weiss sein können.
Blau: Rein stahlblau, weisse Abzeichen an Brust und Pfoten sind zugelassen.
Fehler: Jede Abweichung von den vorgenannten Punkten sollte als Fehler angesehen werden, dessen Bewertung im Verhältnis zum Grad der Abweichung stehen sollte. Das gilt insbesondere für folgende Abweichungen:
Allgemeines Erscheinungsbild: Mangelndes Geschlechtsgepräge, fehlende Harmonie, zu leicht, zu grob.
Wesen: Mangelnde Selbstsicherheit, nervös, niedrige Reizschwelle.
Kopf: Nicht parallel verlaufende Kopflinie, Apfelkopf, Keilkopf, zu wenig Stop, stark ausgeprägte Backenmuskulatur.
Fang: Spitz, mangelnde Belefzung, zu weit überhängende Lefzen (Flatterlippen). Nasenrücken konkav (Sattelnase), konvex (Ramsnase) oder vorne abfallend (Adlernase).
Gebiss / Zähne: Alle Abweichungen vom vollständigen Gebiss (zu tolerieren ist nur das Fehlen der P1 im Unterkiefer); unregelmässige Stellung einzelner Schneidezähne, soweit der Gebissschluss überwiegend erhalten bleibt; zu kleine Zähne; Zangengebiss.
Augen: Lose Lider, zu stark gerötete Bindehäute; helle, stechende, bernsteingelbe Augen; wässerigblaue oder Augen von unterschiedlicher Farbe bei allen Einfarbigen. Zu weit auseinander stehende Augen oder «Schlitzaugen».
Ohren: Zu hoch oder zu tief angesetzt, seitlich abstehend oder flach anliegend.
Kupierte Ohren: In Form und Länge nicht zum Kopf passend, nicht gleichmässig straff aufrecht stehend.
Hals: Kurzer, dicker Hals, Hirschhals, zuviel lose Kehlhaut oder Wamme.
Rücken: Senkrücken, Karpfenrücken, zu langer Rücken, nach hinten ansteigende Rückenlinie.
Kruppe: Stark abfallend oder waagerecht gelagert.
Rute: Zu starke, zu lange oder zu kurze, zu tief angesetzte, zu hoch über der Rückenlinie, hakenförmig oder geringelt getragene sowie seitlich abgedrehte Rute. Aufgeschlagene, am Ende verdickte oder kupierte Rute.
Brustkorb: Flache oder tonnenförmige Rippen, fehlende Brustbreite oder -tiefe, zu stark hervortretendes Brustbein.
Untere Linie: Zu wenig aufgezogene Bauchlinie; mangelhaft zurückgebildetes Gesäuge.
Vorderhand: Nicht genügend gewinkelt. Leichte Knochen, schwach bemuskelt. Kein lotrechter Strand.
Schultern: Lose, überladen. Steilliegendes Schulterblatt.
Ellenbogen: Lose, nach innen oder nach aussen gedreht.
Unterarm: Gebogen, Auftreibungen oberhalb des Voderfusswurzelgelenkes.
Voderfusswurzelgelenk: Aufgetrieben. Erheblich nachgebend oder überknickend.
Vordermittelfuss: Zu schräg oder zu steil gestellt.
Hinterhand: Zu offene oder zu geschlossene Winkelungen. Kuhhessiger, enghessiger oder fassbeiniger Stand.
Sprunggelenk: Aufgetrieben, instabil.
Pfoten: Flach, gespreizt, lang.
Gangwerk: Zu wenig raumgreifend, unfreie Aktion, häufiger oder ständiger Passgang, mangelnde Übereinstimmung zwischen Voder- und Hinterhandaktionen.
Haarkleid / Beschaffenheit: Stockhaar, stumpfes Haar.
Farbe / Gelb: Gelbgraue, gelbblaue, isabell oder schmutziggelbe Farbe.
Farbe / Gestromt: Grundfarbe silberblau oder isabell; verwaschene Stromung.
Farbe / Schwarz-Weiss gefleckt: Blau-grau gestichelte Grundfarbe, grössere gelb-graue oder blau-graue Fleckenanteile.
Farbe / Schwarz: Gelb-, braun – oder blauschwarze Farbe.
Farbe / Blau: Gelb- oder schwarzblaue Farbe.
Schwere Fehler
Wesen: Scheue.
Nase: Spaltnase.
Gebiss / Zähne: Vorbiss, Rückbiss, Kreuzbiss.
Augen: Ektropium, Entropium.
Rute: Knickrute.
Ausschliessende Fehler
Wesen: Aggressivität, Angstbeissen.
Nase: Leberfarbene Nase, Spaltnase.
Farben: Gelbe und gestromte Doggen mit weissem Stirnstrich, weissem Halsring, weissen Pfoten oder «Strümpfen» und weisser Rutenspitze. Blaue Doggen mit weissem Stirnstrich, weissem Halsring, weissen «Strümpfen» oder weisser Rutenspitze. Bei schwarz-weiss gefleckten Doggen: Weisse ohne jedes Schwarz (Albinos) sowie taube Doggen; sogenannte Porzellangtiger (diese zeigen vorwiegend blaue, graue, gelbe oder auch gestromte Flecken); sogenannte Grautiger (diese haben bei schwarzer Fleckung eine graue Grundfarbe).
Grösse: Unter Mindestgrösse.
Rüden: Müssen zwei offensichtlich normal entwickelte Hoden aufweisen, die sich vollständig im Hodensack (Skrotum) befinden.