#
Hilft Kollagenhydrolysat bei Arthrose?

Hilft Kollagenhydrolysat bei Arthrose?

Arthrose ist eine degenerative Erkrankung, bei der sich die Gelenke zunehmend abnutzen. Umgangssprachlich ist oftmals von einem Verschleiß der Gelenke die Rede. Betroffen seien überwiegende ältere Menschen. Aber auch unsere Haustiere leiden immer häufiger unter Arthrose. Hierbei fallen vor allem große Hunderassen in der Statistik auf, jene Hunde mit speziell kurzen Beinen, wie etwa der Dackel, sowie jene, die bereits eine Vorerkrankung mitbringen. Beispielsweise bedingt die bei großen Hunden gefürchtete Hüftdysplasie (kurz HD) im fortschreitenden Stadium eine Arthose. Nun ist die Krankheit selbst nicht heilbar. Zum Glück jedoch therapierbar, wodurch sich die Lebensqualität – von Mensch und Hund – maßgeblich wiederherstellen und beibehalten lässt. Kollagen-Hydrolysat soll dabei eine angeblich beeindruckende Wirkung entfachen. Doch was ist das überhaupt? Wie wirkt es? Und hilft Kollagenhydrolysat bei Arthrose oder ist das wieder nur ein Masche der Pharmazie? Unser Beitrag soll allen Hundebesitzern eine kleine Hilfestellung geben, die müden Knochen nicht aufzugeben.

Arthrose beim Hund
Foto: Robert Kneschke – Shutterstock

Arthrose – eine Krankheit ohne Heilung

Arthrose kann jedes Wirbeltier treffen. In der “freien“ Natur wird eine derartige Gelenkerkrankung allerdings selten beobachtet. Das liegt daran, dass die wenigsten freilebenden Tiere ein entsprechend hohes Alter erreichen, bei dem die Gelenkabnutzung bemerkbar wäre. Auf Grund natürlicher Selektion beziehungsweise dem ewigen Kreis von Fressen und Gefressen werden, werden erkrankte Tiere frühzeitig erbeutet. Wer auch nur die geringste Beeinträchtigung hat, nicht mehr rechtzeitig und schnell genug weglaufen zu können, fällt eben unweigerlich seinen Feinden zu Opfer.

In der Nutztier- und Haustierhaltung sieht es wiederum völlig anders aus. Die Bedingungen der Haltung sowie der veterinärmedizinischen Möglichkeiten haben sich in den vergangenen Jahrzehnten rasant entwickelt. Hunde, Katzen und andere Kleintiere erreichen ein Alter, das weit über dem Durchschnitt ihrer wilden Artgenossen liegt. Unweigerlich haben sie dadurch mit entsprechenden Alterserkrankungen zu tun. Arthrose ist eine der häufigsten davon und mindestens ebenso so häufig wird seitens der Halter nach Lösungen und Therapien gefragt, um dem Vierbeiner ein möglichst angenehmen Lebensabend zu bieten, frei von Schmerzen und Beeinträchtigungen.

Wie entsteht eine Arthrose?

Die Ursachen für Gelenkabnutzungen sind vielfältig. Nicht minder ihre Auswirkungen auf den restlichen Organismus. Daher geht Arthrose in der Regel mit weiteren Folgeerkrankungen einher. Entstehung, Symptomatik und Nebenwirkungen geben allerdings wiederum den Therapieansatz vor. Daher sollte zunächst immer die Ursache möglichst genau geklärt werden, bevor überhaupt eine Behandlung stattfindet.

Bei Hunden kommen vor allem folgende Ursachen für Arthrose in Frage:

  • angeborene Gendefekte und Erbkrankheiten, wie zum Beispiel Hüftdysplasie, Brachycephalie, Fehlstellungen der Läufe und Ähnliches
  • zu schnelles Wachstum der Welpen und Junghunde
  • traumatisch bedingte Ursachen, etwa ein Unfall mit Schäden am Bewegungsapparat, fatale Haltungsbedingungen mit zu wenig Bewegungsfreiheit oder enormer Belastung
  • Übergewicht durch falsche Ernährung
  • nicht artgerechte Haltung, besonders zu frühes Radfahren, ständiges Treppenlaufen, Kunststücke vollführen, zu häufiges Laufen aus Asphalt, etc.
  • Knochenerkrankungen wie Osteoporose
  • Gelenkentzündungen (Arthritis)

Prinzipiell können alle Gelenken betroffen sein. Auf Grund des Körperbaus eines Hundes, überwiegt die Belastung jedoch auf der Hüfte sowie auf den Sprunggelenken. Auch Wirbelsäule und Gelenke der Pfoten können in Mitleidenschaft gezogen werden. Wir Menschen dagegen erleiden vor allem Erkrankungen des Kniegelenkes. Die Auswirkungen sind jedoch für Zwei- und Vierbeiner gleichermaßen unangenehm und nicht nur im hohen Alter bemerkbar.

Arthrose bei jungen Menschen wie Hunden ist leider nicht auszuschließen und scheint sich tatsächlich zu häufen. Die Gründe dafür finden sich wiederum verstärkt in der falschen Aufzucht und nicht artgerechten Haltung von Hunden, die mit hormonhaltigem Futter viel zu schnell wachsen, tagtäglich die Treppen ins Dachgeschoss klettern, anstatt über die Wiese zu flitzen und Männchen machen sollen, obgleich ihr Knochenbau definitiv für alle vier Pfoten ausgelegt ist. Hin und wieder ausgeführt, scheinen solche Belastungen harmlos, doch die Gelenke verschleißen ja auch nicht sofort. Arthrose ist ein schleichender Prozess, der im schlimmsten Fall zu spät erkannt wird.

Arthrotische Veränderungen können be- und entschleunigt werden

Mit jeder weiteren Belastung auf die Gelenke verstärkt sich der Effekt der Arthrose. Sprich, je mehr Gewicht auf ihnen lastet, je mehr sie springen und Männchen machen müssen und je mehr sie vernachlässigt werden. Tatsächlich ist weder die volle Belastung noch die volle Entlastung ratsam bei Arthrose.

Von Patienten der Humanmedizin wissen die Ärzte, dass die Beschwerden sehr individuell wahrgenommen werden. Mal treten starke Schmerzen spontan auf, beispielsweise bei einer vermeintlich falschen Bewegung, nach langem Sitzen oder nach dem Schlafen. Andere Fälle berichten von Dauerschmerzen, die sich je nach Belastung verstärken oder milder werden.

Zudem spielen äußere Faktoren eine wichtige Rolle. Kalte Temperaturen werden zumeist als unangenehm empfunden, ebenso Feuchtigkeit. Wärme dagegen hilft. Die richtige Postion beim Liegen und Sitzen zu finden, ist ebenfalls wichtig. Genauso verändert sich der Gang auf Grund einer häufig eingenommen Schonhaltung. Diese Begleiterscheinungen lassen sich bei Hunden adäquat feststellen. Sie werden allerdings nicht einzig und allein von der Arthrose hervor gerufen.

Im Alter wird der gesamte Körper schwächer, Muskeln bauen ab, Mattheit lässt jede Form von Bewegung zu viel erscheinen und nicht zuletzt sehnt sich das Gemüt nach Ruhe. Kurzum, der Körper wird steifer, büßt an Gelenkigkeit ein, was wiederum den Weg für Verknöcherungen ebnet, die von den Gelenken aufgebaut werden, um die erschlafften Muskeln und Bänder zu ersetzen.

Aus diesen Ansätzen ergeben sich verschiedene Behandlungen, die in der Regel eine Kombination aus Medikamenten, ergotherapeutischen Maßnahmen und spezieller Ernährung sind. Im Einzelnen soll das Voranschreiten der arthrotischen Veränderungen gestoppt werden sowie parallel eine Unterstützung der Gelenke erfolgen, um Folgeerkrankungen möglichst zu verhindern. Je früher die Arthrose also diagnostiziert wird, desto besser stehen die Chancen, die Lebensqualität zu erhalten. Schmerzfreiheit ist dabei die primäre Motivation.

Arthrose – eine Krankheit, die therapierbar ist

Mit der Diagnose einer Gelenkerkrankung tun sich viele Hundebesitzer schwer. Sofort schweben Bilder vor dem inneren Auge: Von zerbrechlichen Greisen, pflegebedürftigen Angehörigen und den vom Schmerz geplagten, leidenden Blicken, die nach Hilfe suchen. Einen solchen Zustand beim eigenen Hund miterleben zu müssen, ist wahrlich keine rosige Prognose.

Umso besser, dass die Veterinärmedizin dem humanen Pendant dahingehend kaum nachsteht. Die Erfolgsaussichten, Arthrose beim Hund bis ins hohe Alter erfolgreich zu behandeln, sind durchaus vielversprechend.

Neben zahlreichen Medikamenten, die meist schmerzlindernd wirken sollen, leider aber selten ohne Nebenwirkungen auskommen, sind häufig Nahrungsergänzungsmittel im Einsatz. Diese rufen keine weiteren Belastungen des Immunsystems hervor, können über Jahre hinweg eingenommen werden und sind zudem deutlich leichter verträglich für den Hund. Um einige davon zu nennen:

  • Teufelskralle
  • Traumeel
  • Grünlipp-Muschel
  • Braunhirse
  • Gelantine
  • Chondroitin /-sulfat
  • Glucosamin /-sulfat
  • Lycopin
  • sowie diverse Vitamine, Kräuter und Gewürze

Jeder dieser Substanzen zielt auf einen anderen Therapieansatz zur Behandlung von Arthrose ab. Die einen wirken entzündungshemmend und schmerzlindernd, andere regen die Bildung von Gelenkflüssigkeit an, unterstützen den Gelenkknorpel und/ oder sollen die Muskulatur sowie das Gewebe im Gelenkbereich stärken.

Kollagenhydrolysat – Wundermittel gegen Arthrose?

Nun stellt keine der genannten Therapieansätze die ultimative Lösung für erkrankte Hunde dar. Jedes betroffene Tier sollte individuell betrachtet und behandelt werden. Oftmals empfiehlt sich dann nämlich eine Kombination verschiedener Präparate und Übungen, die speziell auf den einzelnen Hund zugeschnitten sind.

Kollagen-Hydrolysat hat sich für zahlreiche dieser Kombination bewährt und wird daher sehr oft in die Behandlungsstrategie eingebunden. Und das aus gutem Grund.

Kollagen: Das Eiweiß für Bindegewebe

Zunächst ist Kollagen-Hydrolysat im Prinzip ein Lebensmittel beziehungsweise wird als Nahrungsergänzungsmittel gehandelt. Das darin enthaltenen Kollagen steht für ein extrazelluläres Strukturprotein. Oder anders formuliert: Kollagen bildet Verbindungen zwischen den Zellen und festigt so das Gewebe. Es baut quasi ein Gerüst herum auf.

Natürliches Vorkommen von Kollagen macht in etwa 25 bis 30 Prozent des Proteins im Körper eines Wirbeltieres aus. Wird es hydrolysiert und entsprechend weiter verarbeitet, entsteht daraus Gelatine. Die kennen wir alle aus Gummibärchen, Marshmallows, Lakritz und Ähnlichem.

Kollagen-Hydrolysat wird allerdings aus enzymatisch hydrolysierten Kollagenen hergestellt. Der Unterschied ist die Bindungsfähigkeit. Gelatine dickt an, Kollagen-Hydrolysat geht jedoch Emulsionen ein und lässt sich daher gut vermischen. Ein großer Vorteil nicht nur in der Lebensmittel- und Kosmetikindustrie, sondern auch für die Verdauung und enzymatische Aufspaltung der enthaltenen Aminosäuren.

Darüber hinaus wirkt es so gut wie gar nicht allergen, im Gegensatz zu anderen Proteinen.

Wirkung und Bedeutung von Kollagen-Hydrolysat

Als Nahrung aufgenommen und über die Verdauung zersetzt, ermöglichen die Kollagen-Peptide den Wiederaufbau von geschädigtem Knorpelgewebe. Sie dienen damit der Nährstoffversorgung der Gelenke und unterstützen das “Gerüst“ der dortigen Proteinstrukturen.

Bereits in der Wachstumsphase kann Kollagen-Hydrolysat den Aufbau des Knorpelgewebes fördern. Ist dieses schon belastet und gar beschädigt, wird die Regeneration der Knorpelzellen angeregt.

Wichtig zu wissen: Knorpel kann nachwachsen und die Bildung von Knorpelzellen angeregt werden. Bei Knochen funktioniert das nicht. Daraus ergibt sich eine spezielle Bedeutung von Kollagen-Hydrolysat bei Arthrose. Deformationen, Verknöcherungen und schwere Schäden lassen sich von der Proteinverbindung nicht beeindrucken. Aber indem der Knorpel regeneriert und unterstützt wird, kann die Funktion des Gelenkes bis zu einem gewissen Grad wieder hergestellt werden. Zudem werden die Schmerzen, die bei der Reibung abgenutzter Gelenke entstehen, gelindert. Zwischen den Kontaktstellen ist dann mehr “Schmiere“. Denn genau dafür ist Knorpel da. Die Gelenke bleiben beweglich ohne zu reiben und zu schmerzen. Im Idealfall.

Kollagen-Hydrolysat für Hunde

Nun sind die Versprechen der Hersteller solcher Nahrungsergänzungsmittel für Hunde recht ambitioniert. In der Wirklichkeit stehen die Erfolgschancen zwar gar nicht schlecht, aber Kollagen-Hydrolysat allein kann keine Wunder bewirken.

Durch eine erhöhte Dosis wird sich der Knorpelaufbau nicht parallel beschleunigen. Er wird lediglich angeregt. Ein schwacher, kranker Körper kann sich nur bedingt regenerieren. Bei jungen, noch wachsenden Hunden ist die Wirkung besser zu beobachten. Aber auch hier spielen weitere Faktoren eine große Rolle, um die Arthrose zu stoppen:

  • Das richtige Maß an Bewegung, Belastung und Ruhe. Sprich sanfte Übungen zum Muskelaufbau, Erhalt der Gelenkigkeit und lieber ausdauernd statt sprunghaft trainieren.
  • Die richtige Ernährung, fettarm, reich an Vitaminen und Spurenelementen, möglichst getreidefrei, denn das Klebereiweiß im Getreide verschleimt die Gewebestrukturen.
  • Vermeidung von Übergewicht, Leistungssport sowie falscher Belastung der Gelenke. Zum Beispiel dank einer Rampe, um leichter ins Auto zu steigen statt springen zu müssen; ergonomisch geformte Hundebetten, die Stauchungen beim Liegen verhindern; oder wenigstens ein regelmäßiger Gesundheitscheck beim Hund, um die ersten Anzeichen rechtzeitig zu erkennen.

Kollagen-Hydrolysat nimmt somit einen wichtigen Stellenwert bei der Therapie von Arthrose ein, ist aber eben nicht Allheilmittel. Tatsächlich wirkt es bei Mensch wie Hund gleichermaßen effektiv. Das Besondere: Das Protein wirkt ganz natürlich. Anders als bei Medikamenten, die zwar schmerzlindernd wirken, dafür aber die inneren Organe belasten, wird Kollagen-Hydrolysat vollständig vom Körper verwertet und der Überschuss abgebaut. Dadurch kann es über Monate und Jahre hinweg verabreicht werden.

In Kombination mit dem eben erwähnten richtigen Maß an Bewegung sowie der richtigen Ernährung, entfalten die Kollagene am besten ihre Wirkung und können an Arthrose erkrankten Hunden zumindest ein wenig Linderung verschaffen und die Lebensqualität aufrecht erhalten.


SHARES
205
LIKES
205
  • #
  • #
  • #
  • #
  • #
  • #
  • #
  • #
  • #
  • #
  • #
  • #
  • #
  • #
  • #
  • #
  • #
  • #
  • #
  • #
  • #